Die neunziger Jahre

Andreas Asal gewann gleich zweimal den abenteuerlichen Rucksacklauf um den Wäldercup. 1994 bewältigte er die 100 Kilometer lange Strecke von Schonach zum Zielort Multen unterhalb des Belchens mit einer Gesamtsteigung von 2300 Metern bei schwierigsten Bedingungen im Skating-Stil in einer Zeit von 6 Stunden und 10 Minuten! 1996 wiederholte er dieses Kunststück. Dabei konnte Andreas beweisen, dass er auch im klassischen Stil der Ausdauerkünig der Langläufer ist. Mit ersten Plätzen in der Saison 1993/1994 bei dem traditionellen Langlaufwettbewerb Rund um Frühnd, bei den Schwarzwaldmeisterschaften über 30 km und bei einem internationalen Skirollerberglauf in Grindelwald bewies er seine Klasse. Sein Bruder Christian belegte in der selben Saison einen guten 10. Platz bei den Verbandsmeisterschaften. Steffen Laage aus Utzenfeld war bei den Schülern ein talentierter Langläufer.
Bei den alpinen Rennläufern fand Ralf Strohmeiers erfolgreiche Karriere auch bei den Herren seine Fortsetzung. Bei den Deutschen Meisterschaften, die 1991 vom WSC Breisgau-Staufen in der Wiedener Holzplatzschneise(!) ausgetragen wurden, erreichte er im Slalom als Einundzwanzigster das Ziel. 1992 und 1994 belegte er bei den Deutschen Meisterschaften im Slalom jeweils den 11. Platz, 1997 landete er im Slalom sogar unter den ersten zehn und 1998 in Todtnau fuhr er sogar auf den 9. Platz in der selben Disziplin vor. 1992 erkämpfte er sich erstmals bei den Herren den Meistertitel bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften im Slalom. Ein Jahr später gelang ihm dies auch im Riesenslalom. In den Jahren 1994 und 1995 wurde Ralf wiederum Landesmeister im Slalom und Vizemeister im Riesenslalom. 1993 war Ralf in beiden Disziplinen bei den Schwarzwaldmeisterschaften erfolgreich. In den folgenden Jahren sollten noch mehrere Titel hinzukommen. 1996 wurde Ralf erstmals zum deutschen Hochschulmeister im Slalom gekürt. Ein Jahr später holte er sich die Titel im Slalom und im Riesenslalom bei den Hochschulmeisterschaften. 1999 wurde Ralf gar dreifacher deutscher Hochschulmeister. Beim Studenteneuropacup belegte Ralf 1998 den ersten Platz in der Gesamtwertung. Ralf nahm 1995 und 1997 bei den Universiaden in Spanien und in Korea teil. Dort belegte er bei den Weltfestspielen der Studenten in der Abfahrt den 8. Platz. Erfolgreich war Ralf auch bei zahlreichen Städte-FIS-Rennen im In- und Ausland. 1995 belegte er bei der Städte-FIS-Weltmeisterschaft den 5. Platz in der Abfahrt und den 6. Platz beim Super-G.
1990 erkämpfte sich Simone Behringer den Landestitel im Riesenslalom bei den Schülerinnen. Nach einem 2. und 3. Platz bei den Bundesskispielen im Riesenslalom und im Parallelslalom des Finales führte Simone die deutsche Schülerrangliste des Winters 1990 / 1991 als Nummer 1 an. 1991 feierte Simone einen Doppelerfolg bei den Baden-Württembergischen Schülermeisterschaften. Im selben Jahr konnte sie einen ihrer grüßten Erfolge feiern. Sie wurde Siegerin im Riesenslalom bei den Bundesskispielen.

Simone Behringer


Als Ranglistenerste im Schülerbereich des DSV schloss sie die Saison ab. Auf Landesebene war Simone oft schneller als die besten Jungs! Die Aufnahme in den C/D-Kader des DSV war die logische Folge. Ähnlich wie bei Ralf Strohmeier begann nun die Ochsentour, bei vielen FIS-Rennen, überwiegend im Ausland, Punkte zu sammeln, um bessere Startplätze zu erhalten. Der Gewinn des Titels im Riesenslalom bei den Baden-Württembergischen Jugendmeisterschaften im Jahre 1992 war keine überraschung mehr. Mit 17 Jahren und ohne vorher im Europa-Cup einen Einsatz gehabt zu haben, fuhr Simone im Jahre 1994 in Morzine ihr erstes Weltcup-Rennen. Mit der Startnummer 70 fuhr Simone immerhin auf den 50. Platz. Es sollten noch viele weitere Einsätze im Zebradress der Nationalmannschaft des DSV im Weltcup in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom folgen. Eine große Feier gab es im Jahr 1995 im Hause Behringer, als Simone mit dem Titel der deutschen Jugendmeisterin im Slalom aus Lengries nach Hause kam. 1996 hatte Simone auch einen Weltcup-Einsatz in den USA, wo sie sich immer besonders wohl fühlte. 1998 fuhr Simone im Riesenslalom auf der Weltcup-Strecke am Ahornbühl unter den Augen zahlreicher einheimischer Fans, die sie und auch Ralf Strohmeier mit Kuhglockengeläut anfeuerten, hinter den Skilegenden Katja Seizinger und Martina Ertl und der Drittplatzierten Stefanie Wolf auf einen ausgezeichneten 4. Platz. Dabei ließ sie die anderen Schwarzwälderinnen weit hinter sich.
Luzia Behringer, Anne Kathrin Sprich, Ralf Schlachter, Udo Gramespacher, Kai Schmidt, Mike Laile, Christian Urschel, Achim Knobel, Jakob Behringer, Michael Corona, Felix Markanic, Mike Walleser, Alexander Walleser und David Sprich mischten bei den Bezirkstestrennen der Schüler mit. Isabel Sprich begann 1996 ihre Skikarriere. Sie wurde 1998 in den Perspektivkader des Skiverbandes Schwarzwald aufgenommen.









Isabel Sprich


David Sprich wagte sich sogar mit den langen Sprungskiern auf die Schanzen des Schwarzwaldes. Im V-Stil hob er u.a. vom Bakken der großen Belchenschanze ab und sprang über 50 m weit.
Anfangs der neunziger Jahre tummelten sich die ersten Snowboarder auf Wiedens Skipisten. Stefanie Behringer war die erste Frau, die das Brett sicher beherrschte. Ihre Schwester Simone stellte sich noch während ihrer glanzvollen Skikarriere, von den bayrischen Trainern unbeobachtet, auf das Board. Christian Rueb, Lars Müller und Michael Corona gehürten zu den Snowboardern der ersten Generation, die mit dem Brett umzugehen wussten.
1991 wurden vom Ski-Club Wieden am Belchen (Stuhlsebene / kleine Belchenschanze) die nordischen Schwarzwaldschülermeisterschaften ausgetragen. Beim Deutschlandpokal in der Nordischen Kombination und im Skisprung, der 1992 ebenfalls am Belchen stattfand, nahmen erstmals auch Sportler aus den neuen Bundesländern teil. Der spätere Mannschaftsweltmeister Alexander Herr gewann das Springen. Martin Schmitt, späterer Einzelweltmeister, zweifacher Gesamtweltcupsieger und Olympiasieger im Teamspringen sprang damals auf den dritten Platz. Die meisten Springer sprangen damals noch im Parallelstil, vereinzelt wurde aber auch schon im V-Stil gesprungen, der von dem Schweden Jan Boklüw eher zufällig gegen Ende der achtziger Jahre erfunden wurde. Leider mussten auch in diesem Jahrzehnt einige Veranstaltungen ausfallen. Dies war für die Verantwortlichen bitter, weil viel Zeit in die Vorbereitungen investiert wurde. So fegte zum Beispiel im Jahr 1990 ein Fühnsturm im Verbund mit gewaltigen Regenschauern die schon präparierten Wettkampfanlagen (große und kleine Belchenschanze, Loipe auf der Stuhlsebene) für die nordischen Baden-Württembergischen Schülermeisterschaften hinweg. 1991 mussten die Internationalen Deutschen Städtemeisterschaften wegen Schneemangels abgesagt werden. Aus Anlass des 650 jährigen Dorfjubiläums fand 1992 ein historischer Skilauf statt, der viele Besucher anlockte.






Ralf Rombach






Historischer Skilauf 1992 (650 Jahre Wieden)


Ein lang gehegter Wunsch ging 1990 in Erfüllung. Im Kellergeschoss des neuen Feuerwehrhauses konnte sich der Ski-Club einen neuen Materialraum einrichten, musste man doch nach dem Abriss der alten Schule jahrelang das Material auf den Speicher des Rathauses schleppen. Es wurde übrigens seit Ende der achtziger Jahre kräftig in neues Material investiert. So wurden beispielsweise eine elektrische Zeitmessanlage, Funkgeräte, Kippstangen, Startnummerleibchen, Riesentorlaufflaggen, eine Lautsprecheranlage und Zelte für Start und Ziel angeschafft. Für diese dringend notwendigen Anschaffungen wurden zum Teil großzügige Sponsoren gefunden, teilweise wurden die Anschaffungen vom Badischen Sportbund bezuschusst.